In diesen Beitrag geht es um den bildungsrelevanten Bedarf von digitalisiertem Wissensgut für individuelle und interne Entwicklungen mit Nachhaltigkeitsanspruch.
Ansatz
Warum sollte Wissen digitalisiert werden und wozu? Oberflächlich betrachtet könnte man meinen, es gäbe genug digitalisiertes Wissen, man müsste es nur besser finden und teilen, damit es seine Wirkung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort entfalten kann.
Nun wissen wir aber hinreichend genau, dass sich die Wirkung von dem Wissensgut, worüber wir hier in diesem Zusammenhang sprechen, nie ohne die menschlichen Aktivitäten vom Denken, Entscheiden und des aktiven oder passiven Handelns entfaltet, wenn sich nicht auch bei den Akteuren die dafür erforderlichen Fähigkeiten und eine dafür geeignete Haltung entwickeln konnte.
So gesehen wird der Bedarf für digitalisiertes Wissen erst dann deutlich, wenn die oben genannte Defizite exakt benannt werden können. Ist das der Fall, dann sprechen wir auch von einem individuellen oder internen bildungsrelevanten Wissensbedarf. Erst wenn dieser Bedarf durch angewandte Wissensarbeit aufgedeckt, anerkannt und klar formuliert werden kann, lässt sich die Fragen, nachdem warum und wofür Wissen digitalisiert oder sollches verfügbar gemacht werden sollte, tragfähig beantworten.
Diesem Ansatz entsprechend könnten für die Wissensarbeit folgende Überlegungen hilfreich sein:
Thema Sicherheit: Fehlende Sicherheit erhöht Risiken. Welches Wissen kann Risiken vermeiden?
Thema Ordnung: Chaos und Unordnung behindert erfolgreiches Lernen im Prozess der Arbeit. Welches Wissen kann das Lernen im Prozess der Arbeit stabilisieren?
Thema Effizienz: ein Mangel an Fach- und Sachkenntnis vermindert die Leistungsfähigkeit im Prozess der Arbeit. Welches Wissen kann die Effizienz der Arbeit erhöhen?
Thema Wettbewerbsfähigkeit: Kann ein Unternehmen auf Dauer mit seinem Preis-Leistungsangebot nicht mit der Konkurrenz am Markt mithalten, steigt sein Existenzrisiko. Welches Wissen kann dieses Risiko vermeiden.
Thema Innovation: Wer es vermeidet, die Vielfalt an Möglichkeiten zu entdecken, der verliert früher oder später seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Welches Wissen kann zu mehr Inovation beitragen?
Thema Autonomie: Wer für alle und alles Regeln erlässt, Team- und Selbstlernaktivitäten unterdrückt und die Entwicklung von gemeinsam getragenen Leitbildern und Leitgedanken in der Organisation vernachlässigt, wird weniger von Synergieeffekten profitieren können wie andere Wettbewerber. Welches Wissen kann zu mehr Selbstverständnis und zu mehr nachhaltigen Effekten für das Corporate Performance Management führen?