In diesem Beitrag geht es um einige wichtige Begriffe der Terminologie der angewandten Wissenstechnologie (aWt) vom System INKOBA.
Anmerkung
Die hier angezeigte Auswahl soll mehr Klarheit in der Technologieanwendung schaffen. Insbesondere für die Arbeit an Projekten zur Verbesserung der Projekt- und Unternehmensorganisation.
(aWt)
- Angewandte Wissenstechnologie (aWt) vom System INKOBA ist ein durch Beratung und Coaching begleiteter Prozess der wissensorientierten Vernetzung von sichtbaren und unsichtbaren Faktoren eines Arbeitssystems mit dem Ziel, dieses durch markenkonforme Anwendung eines bestimmten Vorgehensmodells zu verbessern.
- Angewandte Wissenstechnologie (aWt) beschreibt allgemein ein IT-gestütztes Lösungskonzept für ergebnisorientiertes Denken und Handeln, kurz – ein nützliches Instrument für erfolgreiche Wissensarbeit im Prozess der Arbeit.
- Angewandte Wissenstechnologie vom System INKOBA beschreibt das spezielle markengestützte INKOBA Vorgehensmodell für besondere individuelle Lösungskonzepte mit dedizierten Kundendaten und strategischen Konzepten für Angebote für die Entwicklung von kompetenz- und technologietypischem Wertekapital in Projekt- und Unternehmensorganisationen.
Wertekapital
- Das Wertekapital ist eine messbare Größe von Projekt- und Unternehmensorganisationen die sich aus Strategiewerten zu angewandten Fähigkeiten (Kompetenzen) und angewandten Techniken (Technologien) bestimmen lässt.
- Das Wertekapital trägt maßgeblich zur Entwicklung der Leistung und der Attraktivität des Arbeitssystems einer Projekt- oder Unternehmensorganisation bei. Es gewinnt neben dem Kapitalwert eines Projektes oder eines Unternehmens zunehmend an Bedeutung.
Strategiewerte
- Strategiewerte können zum Beispiel allgemeine Lebenswerte, Kompetenzwerte oder Businesswerte sein, die in besonderer Art und Weise auf strategische Ziele wie nachhaltige Entwicklungen einzahlen.
- Strategiewerte können durch angewandte Wissenstechnologie über ein konkretes Vorgehensmodell erkannt, bewertet und entwickelt werden.
Wissensarbeit
- Im Kontext angewandter Wissenstechnologie vom System INKOBA beschreibt Wissensarbeit solche Tätigkeiten, die zum einen das Wertekapital eines Projektes oder einer Organisation und zum anderen deren Ergebnisse bzw. wirtschaftliche Leistungen nachhaltig entwickeln.
- Erfolgreiche Wissensarbeit angewandter Wissenstechnologie vom System INKOBA zeigt sich immer auch an der Entwicklung des Kapitalwertes eines Projektes oder einer Organisation.
- Wissensarbeit dieser Art wird in Arbeitspaketen geplant und ist Gegenstand von organisationsinternen Projekten des Corporate PerformanceManagement.
System INKOBA
Das System INKOBA beschreibt ein bestimmtes Vorgehensmodell mit sechs INKOBA Systembausteinen für Wissensarbeit im Kontext angewandter Wissenstechnologie, bei dem es um nachhaltige Entwicklung von Wertekapital, wirtschaftliche Leistung und die Entwicklung des Kapitalwertes in Projekt-und Unternehmensorganisationen geht.
Das System INKOBA benutzt die Handelsmarken Digitale-Teambildung® und Teambook by INKOBA®.
Es dient im Kern dem Corporate Performance Management.
Die INKOBA Systembausteine lauten:
- Wissensgut heben
- Wissensgut veredeln
- Wissen bewusst machen
- Wissen digital machen
- Wissen anpassen
- Wissen verankern
(aWt) – Anwender
- (aWt) – ICH-Anwender betreiben Wissensarbeit für persönliche Ziele
- (aWt) – WIR-Anwender betreiben Wissensarbeit für gemeinsame Teamziele
- (aWt) – ALLE-Anwender betreiben Wissensarbeit für Ziele aus dem jeweiligen sozialen und kulturellen Kontext ihre Zeit.
Digitales Umfeld
- Geräte und mit ihnen anwendbare Software für den Prozess der Arbeit und des Lernens im Prozess der Arbeit
- Informations-und Kommunikationsplattformen wie z.B. Microsoft Teams oder Zoom
- Prozessbegleitende Plattformen wie z.B. Teambooks mit Microsoft SharePoint Technologie oder INKOBA Berater-/ Coaching Plattformen mit Microsoft 365 Technologie
- Vielfältige Apps oder System-Plugins, auch zur Steuerung von Maschinen und Maschinensystemen oder zur Auswertung von Daten der angewandten Wissenstechnologie.
Fundus Daten
- Fundus Daten sind die Ergebnisse aus der Anwendung des ersten INKOBA Systembausteins (Wissensgut heben)
- Beispiele für Fundus Daten sind Lebens-, Kompetenz- oder Businesswerte, Sinnmöglichkeiten oder Artefakte für eine Wissensbank
- Fundus Daten können durch Gruppierung, Selektion und Ergänzung sowie durch Umbenennung oder zusätzliche Beschreibung im zweiten INKOBA Systembaustein (Wissensgut veredeln) veredelt werden.
Relevanz Daten
- Mit dem dritten INKOBA Systembaustein (Wissen bewusst machen) entstehen aus den veredelten Fundus Daten solche mit Relevanz für nachhaltige Entwicklungen.
Akzeptanz Daten
- Durch Befragungen und digitale Auswertungen der Ergebnisdaten werden mit dem vierten INKOBA Systembaustein (Wissen digital machen) Akzeptanz Daten erzeugt, die die Grundlage für die Wissensanpassung zum Zweck nachhaltiger Entwicklungen bilden.
Anwendungsdaten
- Durch strategische Bewertung von akzeptierten Daten, zum Beispiel in Bezug auf Nachhaltigkeit oder Wirtschaftlichkeit, entstehen im fünften INKOBA Systembaustein (Wissen anpassen) Anwendungsdaten, die im sechsten Systembaustein (Wissen verankern) in der Projekt- oder Unternehmensorganisation eingebracht und deren Wirkung im Verlauf evaluiert werden kann. Diese führen dann zu Ergebnis Daten.
Wissen, Wissensgut und Technologie
Wissen ist in der heutigen Informationsgesellschaft mit hohem Digitalisierungsgrad umfangreich verfügbar, doch sein Wert ist zumeist kontextabhängig, erfordert für zielgerichtete Nutzbarkeit die Kombination von passenden Wissensgebieten und erschließt sich erst durch ein übergeordnetes Verständnis seitens seiner Nutzer*innen. Der Wert von Wissen wird in der Philosophie diskursiv diskutiert und dem Glauben – sei er begründet oder auch unbegründet – gegenübergestellt.
Wissen wird vor allem im wirtschaftlichen Kontext auf jeden Fall dann
wertvoll, wenn es zur Verfolgung von konkreten Zielen und Intentionen erforderlich oder nützlich ist. Dazu ist es genau so zu strukturieren, zusammenzuführen und zu kombinieren, dass die
verfolgten Ziele und Intentionen erreicht werden können. Die wirtschaftliche Entscheidungspraxis erfordert vor allem in hochdynamischen Märkten regelmäßig eine derart hohe Entscheidungsfrequenz, dass diese nicht nur durch umfangreiches Wissen, sondern auch durch praktische Weisheit, Intuition und Glauben mit gesteuert wird. Wissen ist trotz seiner in der digitalisierten Welt des Internets theoretisch unbegrenzten Verfügbarkeit begrenzender Faktor, da die Suche, Strukturierung, Zusammenführung und Rekombination Zeitintensiv ist. Eine intuitive
Ahnung und Glaube werden deshalb in der Praxis oft mit greifbarem Wissen abgeglichen, um Entscheidungen schnell aber gerechtfertigt treffen zu können.
Versteht man Wissen als wahrer gerechtfertigter Glaube an eine Behauptung oder einen Sachverhalt, hat es drei Voraussetzungen: die tatsächliche Wahrheit der Behauptung, den Glauben an die Richtigkeit der Behauptung und die Rechtfertigung dieses Glaubens an die Behauptung.
Der Glaube an die Richtigkeit einer Behauptung hängt auch mit der Vorerfahrung und der Prägung des glaubenden Menschen
zusammen. Neben logischem und empirischem Wissen berücksichtigt die INKOBA-Wissenstechnologie deshalb auch metaphysisches Wissen, das nicht durch Logik oder Empirik direkt
zugänglich ist, aber das Überlegungen von Menschen in der Alltagswelt ebenso prägt, wie logisches und empirisches Wissen sowie ein entsprechend induktives Urteil aufgrund vorhergehender Erfahrungen von Menschen. Es wird demnach auch Wissen über Werte und Sinnmöglichkeiten thematisiert, da das Streben nach Werteverwirklichung sich beim Menschen ebenso in Handlungen oder gezielten Unterlassungen ausdrückt wie logische oder empirische Erkenntnisse.
Diese ganzheitliche Sicht auf Wissen und auf den moralbezogenen Entscheidungskontext des Menschen ist eine Besonderheit der INKOBA-Wissenstechnologie: Sie definiert den Begriff Wissensgut und meint damit nicht die Aneinanderreihung oder Sammlung von naturwissenschaftlichen Wissenselementen sondern die, von Menschen in ihrem Kontext als moralisch „gut“ bewertete und „vernünftig“ eingeschätzte, anwendungsorientiert transformierte
und mit erfahrungsgeleiteten praktischen Regeln verbundene Menge an Wissen zur Einflussnahme auf die Welt. Die Begriffe Wissensgut und technologisches Wissen werden synonym verwendet und haben ähnliche Bedeutung. Die INKOBA Wissenstechnologie wird angewandt, um Wissensgut so zu digitalisieren, dass es praxisnah genutzt werden kann; (a) als digitalisierter Sachgegenstand für eine ressourcenschonende Organisation von Wissenstransfer
im Prozess der Arbeit, (b) als individuelle und kollektive Handlungsorientierung im Prozess der Arbeit und des Lernens und (c) als Medium für das sichere Zusammenspiel von sozio-technischen Systemen und deren Schnittstellen zu ihren Entwicklern und Anwendern.
Technologie ist ein verbindendes Element moderner Gesellschaften: einerseits ist sie wesentlicher Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung und Wohlstandssicherung, andererseits ist sie ein prägendes Element der Kulturentwicklung.
Mit technologischer Revolution geht auch die Notwendigkeit der Entwicklung geistiger und moralischer Kräfte einher, die nötig sind, um Technologie zu beherrschen, die immer als Resultat menschlicher Entscheidungen und Handlungen zu begreifen ist. Der Einfluss von Technologie auf Wirtschaft und Gesellschaft ist vor
allem zwei bedeutenden Funktionen zuzuschreiben. Technologie vereint zielgerichtete Gestaltungskraft und innovative Schöpfungskraft des Menschen. Mit zielgerichteter Gestaltungskraft nehmen Menschen Einfluss auf ihre Umwelt und ihre Lebensumstände, um die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Innovative Schöpfungskraft des Menschen verhilft
dabei, neue Dinge und Prozesse zu erschaffen, welche diese Einflussnahme möglichst gut ermöglichen. Technologie ist nach diesem Verständnis nicht nur angewandte Wissenschaft, denn
Wissenschaft hat ihren Hauptfokus auf dem Verständnis der Welt, während Technologie den Zweck der Einflussnahme hat, um Welt und Welten – natürliche entstandene wie auch künstlich
geschaffene Welten – zu gestalten.
Vor diesem Hintergrund haben sich schon bereits Aristoteles
und weitere griechische Philosophen über die Unterscheidung zwischen natürlichen Dingen, denen ihre Entstehung selbstgenerierend inhärent sind, und künstlichen Dingen, die nur durch menschliche Einflussnahme geschaffen und erhalten werden, diskutiert.
Ropohl schlägt vor, den Technikbegriff zu verwenden, wenn Dinge von Menschen künstlich gemacht wurden und zielgerichtet zweckorientiert verwendet werden.
Unsere Aussagen zur Philosophie der Technologie stützen sich im Wesentlichen auf eine soziale, humane und naturale Dimension aus denen sich unterschiedliche Erkenntnisperspektiven ergeben. Während Technologie „die Wissenschaft von der Technik“ darstellt als
„die Menge wissenschaftlich systematisierter Aussagen über jenen Wirklichkeitsbereich“ vertreten wir die Aussage, dass
Technologie nach unserem heutigen Verständnis beides kombiniert – Natürliches und Künstliches – und sie nutzt wissenschaftliche Erkenntnisse, um die betrachtete Welt funktionierend und
zielgerichtet mit erprobten Methoden und funktionalen Kombinationen aus beidem zu gestalten. Deshalb kann Technologie nicht werteneutral gedacht werden und nicht mehr nur an die
terminologische Grundlegung im achtzehnten Jahrhundert anknüpfen, wie von Rophol gefordert. Foucault beispielsweise benutzte den Technologiebegriff nicht im Sinne von sichtbarer
maschinenbasierter Technik oder der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der industriellen Produktion, sondern im Sinne von Methoden und Prozeduren, um kollektives menschliches Verhalten zu beeinflussen. Das Technologieverständnis im Kontext von angewandter Wissenstechnologie setzt auf einem derartigen Verständnis auf und nimmt einerseits das soziotechnische System in den Blick, das auf mehrere Menschen verteiltem und vernetztem
Wissen zugrunde liegt, als auch die mentalen und geistigen Methoden und Modelle, die das individuelle Wissen erschließbar machen. Dabei steht aber im Gegensatz zu Foucault nicht das
Thema sozialer Kontrolle und der Technologie der Machtausübung im Fokus, sondern die in soziotechnischen Systemen abgebildete Technologie des Wissens im Sinne einer Methodik zur
Generierung, sinnvollen Zusammenführung, Konservierung und Verteilung von Wissen, welches für zielgerichtetes menschliches Handeln in einem konkreten Arbeitsprozess nützlich ist.
Technologie erfordert die Offenbarung ihres funktionalen Gegenstandes und der mit ihr verfolgten Intentionen. Die INKOBA-Wissenstechnologie hat Wissen zum Gegenstand und zielt
darauf ab, dieses Wissen für Menschen und Organisationen so funktional zu instrumentalisieren, dass es dabei hilfreich ist, Ziele von Menschen und Organisationen optimal und gemeinschaftlich zu verfolgen. „Teambooks“, „Chefbücher“ oder „Studikits“ werden als praxiserprobte Techniken eingesetzt, mit deren Hilfe die Technologie des zielgerichteten Einsatzes von Wissen unterstützt wird.
(Quellenangaben: siehe
„Mühlhausen/Nürnberg, 03/2019
Ein Diskussionspapier von
Reinhard Boltin & Harald J. Bolsinger
Angewandte Wissenstechnologie
Das Inkoba-System als Baustein
erfolgreicher Wissensarbeit“)