Fokus Wissensgut (1)

Dieser Beitrag beleuchtet einen wichtigen Aspekt der Marke INKOBA aus dem Handlungsfeld Digitalisierung von Wissen.

Dieser Aspekt berücksichtigt, im Vergleich zum allgemeinen Verständnis vom Prozess der Wissensdigitalisierung, bei dem – ähnlich wie bei der Übersetzung eines Textes in eine andere Sprache – der Inhalt ohne Veränderung von der einen in die andere Sprache übernommen wird, eine spezielle Methode. Sie wird „Quadrokonservierung“, „Quad-Digitalisierung“ oder auch kurz die QUAD-Methode genannt.

Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Inhalt des zu digitalisierenden Wissens vor dem Prozess der Digitalisierung analysiert, differenziert, vertieft und aufgearbeitet wird, so dass am Ende nicht mehr die Rede von „Wissen“ sondern von „Wissensgut“ ist.

QUAD-Methode

Um ein gutes Verständnis für diese Methode zu bekommen kann es hilfreich sein, sich mit dem Aufbau und der Funktion von herkömmlichen Wikis zu befassen. Man könnte dieses als eine Art Expansionsgedächtnis für Medieninhalte auffassen.

Sie entstehen meistens durch eine Autorengemeinschaft und werden von ihren Nutzern zur Lösung von Aufgaben herangezogen. Ein Knackpunkt solcher Wikis wird dann deutlich, wenn der Umfang des verwalteten Wiki-Inhaltes eine kritische Menge an Einbringungen überschreitet und der Suchaufwand bzw. die Zeit bis zum passenden Suchergebnis für den Nutzer zu groß oder zu lang wird.

Um diesen Nachteil zu verringern, verwendet die QUAD-Methode von INKOBA zur Digitalisierung von Wissensgut Gedanken und Veröffentlichungen von Julius Kuhle, insbesondere zu seiner neuen Persönlichkeitstheorie. Für die Leser*innen unseres Blogs, die sich diesbezüglich einarbeiten möchten, hier ein kurzer Zwischentext aus Wikipedia:

„Die Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) von Julius Kuhl ist eine Theorie der willentlichen Handlungssteuerung, welche motivationale, volitionale, kognitive, entwicklungs- und persönlichkeitspsychologische Theorien zu integrieren versucht.

Dabei versucht Kuhl ein Grundproblem der etablierten persönlichkeitspsychologischen Schulen zu beseitigen, die nämlich oft versucht haben, die Persönlichkeit sehr einseitig anhand eines psychischen Systems (im Sinne der PSI-Theorie) zu beschreiben. Kuhl greift dabei auf bekannte Erkenntnisse verschiedener Schulen (Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, Hans Jürgen Eysenck, Carl Rogers, Iwan Pawlow und Kurt Lewin) und aus der Gehirnforschung zurück und bietet eine systemtheoretische Persönlichkeits- und Motivationstheorie mit sieben Ebenen an. Er hebt sich auch in methodischer Hinsicht von den üblichen Typologien und faktoranalytischen Konzepten ab. Allerdings spielt in der PSI-Theorie gerade die Interaktion zwischen den Systemebenen eine große Rolle.“

Weitere Erläuterungen zur QUAD-Methode

Bei der QUAD-Methode wird relevantes Wissensgut in Anlehnung an die neue Persönlichkeitstheorie von Julius Kuhle in eine vierteilige Struktur abgelegt. Nach dieser Struktur entsteht aus dem zu digitalisierendem Wissen relevantes, zusammenhängendes Wissensgut mit vier sich aus der Methode ergebenden Sichtweisen. Die vier „QADS“ können auch als vier Instanzen des  betreffenden Wissensbausteines verstanden und einzeln konserviert, geteilt und bearbeitet werden.

Die vier Instanzen der QUAD-Methode

[1] … Intensionsgedächtnis

[2] … Extensionsgedächtnis

[3] … Kontrollgedächtnis

[4] … Prozess- und Ergebnisgedächtnis

Konserviert wird (1) im Intensionsgedächtnis Content bezüglich der Entwicklung von Absichten und die Festsetzung von Zielen, (2) im Extensionsgedächtnis Begriffe oder Verweise zu Grundlagen zum betreffenden Konfliktfeld im jeweiligen Anwendungskontext, (3) im Kontrollgedächtnis die relevanten Standards bzw. Werte, die es auf Unstimmigkeiten zu überprüfen gilt und (4) im Prozess- und Ergebnisgedächtnis eine wirklichkeitsgetreue Ergebnisbeschreibung einschließlich der besonderen Vorgehensweise, Prozesse, Erfahrungen, die zu den speziellen Ergebnissen geführt haben.

In der praktischen Umsetzung dieser Methode bei der Gestaltung von INKOBA smart books, wird das „Intensionsgedächtnis“ zum Beispiel mit einem Arbeits- und einen Meilensteinplan, das „Expansionsgedächtnis“ mit einem digitalen Wissensraum für bestimmte Arbeitsfunktionen, das „Kontrollgedächtnis“ mit einer NaviListe, das ist eine Navigationshilfe für Überwachungs- und Kontrollaufgaben, und das „Prozess- und Ergebnisgedächtnis“ mit einem fortlaufenden Agenda-Protokoll ausgestattet.

Nutzenbetrachtung zur QUAD-Methode

Die vier Instanzen einer QUAD lassen sich inhaltlich besonders gut in einem Team mit unterschiedlichen Experten und Erfahrungshintergründen mit wertvollem Wissensgut anreichern. Somit entsteht eine breite inhaltliche Basis für Wissensarbeit. Ergebnisse der Wissensarbeit erbringen den Nutzen. Die Anwendung der QUAD-Methode dagegen erleichtert die Wissensarbeit und beschleunigt sie.

Je nach dem, ob die Wissensarbeit für den Prozess des Lernens, den Prozess der Arbeit oder den der Führung und Organisationsentwicklung geleistet wird, lassen sich unterschiedliche Nutzenbetrachtungen anstellen, was an anderer Stelle gezeigt wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert