Thema – Investition

Ist die Investition in Digitale Teambildung eine Investition? 

Weitere Gedanken dazu, inspiriert durch den Newsletter  „Ist Lean Management eine Investition?“ von Götz Müller vom 15.06.2022 

„…Investition, die sich auf den Kapitaleinsatz bezieht, um dabei zum Schluss bzw. am Ende eines individuellen Zeitraums einen Kapitalrückfluss zu erhalten, der das ursprünglich eingesetzte Kapital überschreiten sollte.“ – Götz Müller


„Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ – Benjamin Franklin 


Denkanstoß – Impuls – Anregung

Im Kontext von Leistungs-, Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement – oder genauer im Kontext von „Digitaler Teambildung“ – sollte man sich vom reinen Kapitaleinsatz lösen, weil die Investition in das Leistungs-, Werte- bzw. Nachhaltigkeitsmanagement nicht das gleiche Wertgüteprofil besitzt wie die reine Investition in Kapital entsprechend es o.g. bekannten Ansatzes erwarteter Kapitalrückflüsse. 

Natürlich könnte man den Kapitaleinsatz unter dem Leitthema „Zeit ist Geld“, „Geld ist Wert“ und „Nachhaltigkeit kostet Geld“ auch auf die Faktoren Zeit, Werte und Nachhaltigkeit von Entwicklungen ausdehnen.  

Dann sollte man sich aber im Klaren sein, dass man vielleicht auch Kapital in Form von eingesparter Zeit, von relevanten, akzeptierten und stimmigen Werten sowie in Form von Ergebnissen aus bestimmten nachhaltigen Entwicklungen an anderer (zukünftiger) Stelle zurückbekommt.  

Was man sicher nicht zurückbekommt, ist die ursprünglich aufgewendete Zeit, weil die – in der Natur der Sache bedingt – nun mal verstrichen ist und – bis zur Erfindung einer Zeitmaschine – auch nicht zurückkommt. 

Im Kontext von Leistungs-, Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement – oder genauer im Kontext von „Digitaler Teambildung“ – wird das nun schwieriger. Da kann man natürlich auch in Anlagen in unterschiedlichen Ausprägungen investieren. Typischerweise sollte das allerdings die Ausnahme bleiben und ist in keinem Fall die primäre Intension von Projekten der „Digitalen Teambildung“. 

Investieren kann man auch in Wissen, Wissensgut, Wertgüteprofile, in Prozesse und deren Gestaltung. Hier wird man sich aber die Frage danach stellen, wo denn der Schlitz (des Sparschweins) ist, in das man sein Geld einwirft. Oder anders ausgedrückt: Welcher Wert zahlt auf welche Wertgüte für welchen Zweck und welche Zielgruppe ein? Das heißt, hier wird es auch wieder die Zeit, das Wertesystem und die Wertgütebewertung sein, die eingebracht werden, worüber man sich Klarheit verschaffen sollte, damit eine solche Investition gelingen kann. 

Und wie funktioniert denn die Investition von Zeit in einen Prozess wirklich? Ist es nicht viel eher so, dass man die Zeit (auf verschiedene Arten) in die Menschen und Teams investiert? In die Menschen und Teams, die in diesem Prozess arbeiten, die ihn durch ihre Haltung, Handlung und ihre Kommunikation erst zur Existenz bringen.  

Menschen, die sich Gedanken machen, wie dieser Prozess verbessert werden kann, in dem sie ihre Haltung, Handlungen und ihre Kommunikation verändern? Menschen, die dazu auch Freiräume brauchen, um über Verbesserungen nachzudenken? Menschen, die ihre Säge schärfen, statt nur Bäume zu fällen. 

Kann das in irgendeiner Form auch ohne die Menschen und Teams funktionieren, könnte also „Digitale Teambildung“ auch ohne diese Menschen funktionieren? 

Investiert man also letztlich nicht immer in Menschen und Teams? 

Und ist dann sichergestellt, dass man seinen Einsatz wieder rauskriegt? Sicher ist das nicht sicher! Aber das Gegenteil ist auch ganz sicher. Wenn man in die Menschen und Teams nicht investiert, wird man auch nichts zurückbekommen. 

Um also auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ob „Digitale Teambildung“ eine Investition ist. Sicherlich, aber nicht in der Form, an die man typischerweise zuerst denkt. (19.06.2022)